Call to Action - Strike for Future!

Mit mehr Freizeit gegen die Klimakrise

Wir stossen gerade an viele Grenzen gleichzeitig. Mit Vollgas rasen wir über planetare Grenzen hinweg. Mehr und mehr Menschen leben in finanzieller Unsicherheit. Da das kapitalistische Wirtschaftssystem stets steigende Profite verlangt, werden Menschen (insbesondere Frauen) als Arbeitskräfte und unsere Umwelt als Ressource immer stärker ausgebeutet.

Kein Wunder, dass sich in den letzten Jahren die Krisen häufen. Sie verstärken sich gegenseitig und erhöhen bestehende soziale Ungerechtigkeiten noch weiter. Doch statt auf diese Krisen zu reagieren, fordert das jetzige System mehr und mehr Produktion. Unsere Lebenszeit wird zunehmend kommerzialisiert. Die Lohnarbeit jedoch verliert konstant an Sinnhaftigkeit und ist ungerecht verteilt. Systemrelevante Arbeit wie die Care-Arbeit wird vor allem von FINTAs (Frauen, inter, non-binäre, trans und agender Personen) und Menschen mit Migrationshintergrund geleistet und bei Weitem nicht entsprechend wertgeschätzt. Statt dass wir arbeiten, um zu leben, müssen wir leben, um zu arbeiten.

Nun stell dir vor, es gäbe eine Möglichkeit, sowohl die ökologische Krise anzugehen, wie auch das Wirtschaftssystem schnell und kontrolliert umzuformen, soziale Ungerechtigkeiten zu bekämpfen und dabei als Gesellschaft um einiges glücklicher zu werden?

Die 40+-Stunden-Woche ist nicht mehr tragbar

Der Zwang zur Überproduktion hat uns in die grösste Bedrohung unserer Zeit, die Klimakrise, hineingeführt. Es ist also die Produktionsweise, an der wir zur Lösung dieser Krise ansetzen müssen. Dank einer radikalen Arbeitszeitreduktion, die die Überproduktion abbremst, verbrauchen wir weniger CO2 und sind dazu noch glücklicher. Die Arbeitszeitreduktion bietet die Chance eines guten Lebens innerhalb der planetaren Grenzen.

Die fortschreitende Digitalisierung macht grosse Teile der von Menschen geleisteten Arbeit überflüssig. Der Ertrag aus der gesteigerten Produktivität muss an die Arbeitenden weitergegeben werden. Das Ziel einer Arbeitszeitreduktion darf aber nicht sein, dass die gleiche Arbeit in kürzerer Zeit erledigt werden muss, auch der Arbeitsrhythmus muss reduziert werden. Krankheiten wie Burnout oder Schlafprobleme sowie Probleme mit der physischen Gesundheit entstehen durch den Leistungszwang. Mit einer Arbeitszeitreduktion können wir diese Probleme abwenden und freier über unsere Zeit verfügen.

Viele Frauen, die Care-Arbeit für Kinder oder bedürftige Verwandte leisten, werden heute aufgrund des Vollzeitstandards von 40 Stunden in die Teilzeitfalle gedrängt. Somit wird ihre gesellschaftliche Benachteiligung verstärkt: Eine Folge davon ist eine viel kleinere Rente.

Mehr Zeit zum Leben

Wenn wir massiv weniger arbeiten, gewinnen wir an Zeit: Zeit für mehr Miteinander, Zeit für den Planeten, Zeit für erfüllende und sinnstiftende Tätigkeiten.

Die sinnlose Überproduktion wird gestoppt, stattdessen orientiert sich die Wirtschaft an unseren echten Bedürfnissen und den planetaren Grenzen.

Vollbeschäftigung könnte erreicht werden und somit könnten wir der Arbeitslosigkeit und dem Druck der Arbeitgeber*innen auf dem Arbeitsmarkt ein Ende setzen. Das Kräfteverhältnis bei den Verhandlungen über Löhne und Sozialversicherung könnte umgekehrt werden.

Die Care-Arbeit ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Als solche wird sie gerecht aufgeteilt und angemessen wertgeschätzt. Personen, welche sich der Care-Arbeit annehmen, erfahren keine gesellschaftliche Benachteiligung.

Wir erfahren eine Entschleunigung und haben mehr Zeit für Familie, Freund*innen, Kultur und die Umwelt. Unser Wohlbefinden wird massiv gesteigert und ein Gemeinschaftsgefühl entsteht.

Organisieren wir uns für eine radikale Arbeitszeitreduktion bei einem würdigen Einkommen. Holen wir uns unsere Zeit zurück!